[Foto: Bindalfrodo/Flickr]
Im Süden Roms thront der berühmte Palazzo della Civiltà Italiana, besser bekannt als Colosseo quadrato. Der massive Quaderbau ist einer der schweigenden Zeugen aus Stein, die der italienische Faschismus hinterlassen hat und auf deren Spuren wir uns im Rahmen der fünftägigen Exkursion begeben werden. An den Seiten des Colosseo quadrato sind folgende Worte lesen: „Ein Volk der Dichter, der Künstler, der Helden, der Heiligen, der Denker, der Wissenschaftler, der Seeleute, der Wandernden“. Sie entstammen einer Rede Mussolinis, in der er am 2. Oktober 1935 den Krieg gegen Äthiopien (damals Abessinien) ankündigte. Dieser koloniale Eroberungsfeldzug sollte Mussolinis Vision eines Nuovo Imperio Romano Realität werden lassen. Das Colosseo quadrato ist eine Ikone faschistischer Architektur. Zugleich verstecken sich darin, wie auch in anderen Bauwerken, Spuren des Kolonialismus. In welchem Verhältnis stehen italienischer Faschismus und Kolonialismus? Und wie wird seit 1945 mit den damit verbundenen baulichen Überresten umgegangen? Diese Fragen stehen im Zentrum der Exkursion.
Interessierte können sich bis zum 15. Dezember 2023 bei Josefine Geib, unter s9812632@stud.uni-frankfurt.de verbindlich anmelden.
Die Exkursion findet vom 5. bis zum 9. Februar 2024 statt. Der Eigenbeitrag wird sich voraussichtlich auf 200-250 Euro belaufen (Flug u. Übernachtung inkl.).
In Italien ist die Lage anders. „Die Geschichte löscht man nicht“, heißt es hier oft. Fragen nach dem Umgang mit den baulichen Spuren im heutigen Italien werden dadurch aber nicht hinfällig. Aus der Exkursion ging daher eine wesentliche Frage hervor, die uns weiter beschäftigen wird: Wie ließe sich in steinförmig erhaltene Geschichte intervenieren, ohne sie „auszulöschen“ noch aber ihr Fortwirken zu ignorieren?
Io Josefine Geib, Nikolaus Freimuth